Die Regionalliga-Aufsteigerinnen aus Ahrensburg

Von Henrik Bagdassarian

Das Abendblatt stellt die Kandidaten für die Wahl zum Stormarner Sportler des Jahres 2015 vor. Heute: die Basketballdamen des ATSV.

Ahrensburg. Den 21. März werden die Basketballdamen des Ahrensburger TSV noch lange in Erinnerung behalten. Ausgelassen feierten sie den 66:51 (34:32)-Erfolg beim Kieler TB, die Vizemeisterschaft in der Zweiten und den damit verbundenen Aufstieg in die Erste Regionalliga. Sabrina und Samantha Ochs - Dreh- und Angelpunkte im Spiel der Ahrensburgerinnen – fielen sich überglücklich in die Arme. Die bundesligaerfahrenen Schwestern führten die „Twisters“ durch ein packendes Saisonfinale, das am letzten Spieltag mit einem Endspiel um den Aufstieg endete.

Die Schlossstädterinnen trafen in der Landeshauptstadt auf die punktgleichen Kielerinnen, um Tabellenplatz zwei zu verteidigen. Fest stand: Der Sieger der Partie würde in die dritthöchste Spielklasse aufsteigen, da Meister BG Rotenburg/Scheeßel II sein Aufstiegsrecht nicht wahrnahm und dieses somit an den Vizemeister überging.

Sebastian Eickhoff übernimmt die Mannschaft im Oktober

„Dass wir in diesem Jahr für die Sportlerwahl nominiert wurden, ist für die Mannschaft, den Verein aber auch die Region ein toller Erfolg“, sagt Sebastian Eickhoff. Der 35-Jährige stieg zu Beginn der Aufstiegssaison als Assistent unter Schittkowski ein. Gleichzeitig trainierte er die zweite Damenmanschaft in der Oberliga.

Schittkowski beendete im Oktober – in der Ersten Regionalliga waren gerade einmal zwei Spieltage absolviert – überraschend seine Trainerkarriere, um beim SV Henstedt-Ulzburg das Amt des Vorsitzenden anzutreten. Eickhoff stieg zum Headcoach auf.

Die vergangene Spielzeit bestritten die Schlossstädterinnen noch mit einem stark verjüngten Kader. Langjährige Stammkräfte wie Nadine Partey, Laima Butt oder Wiebke Krause hatten sich aus der Mannschaft verabschiedet, um sportlich kürzer zu treten.

Schittkowski setzte auf Josina Großmann (Jahrgang 1997), Merle Schrader und Mirja Beckmann (beide Jg. 1998), drei blutjunge Spielerinnen mit hohem spielerischem Potenzial, die sich durch Einsätze in der Jugendbundesliga im Angriffs- und Abwehrverhalten enorm weiterentwickelt hatten. Mit Nicole Michelson präsentierte Ahrensburgs Headcoach zudem den einzigen Neuzugang. Die 26 Jahre alte Centerspielerin mit Regionalliga-Erfahrung wechselte von der FTG Frankfurt zum ATSV. Michelson spielte neben Sabrina Lange eine wichtige Rolle auf der Centerposition.

Der Trainer will in der Rückrunde für die eine oder andere Überraschung sorgen

Der Saisonauftakt verlief für die Mannschaft nicht wie erhofft. In eigener Halle unterlagen sie Vizemeister SC Alstertal-Langenhorn mit 50:66. Doch schon am zweiten Spieltag lief das Spiel der Stormarnerinnen auf Hochtouren: Mit 97:64 fegten sie Aufsteiger Kirch-und Westerweyhe förmlich aus der Halle. In der Folgezeit feierten sie Siege gegen Dauerrivalen MTV Treubund Lüneburg (71:64) und den Kieler TB (69:64) – zwei direkte Konkurrenten im Kampf um Tabellenplatz zwei.

Hinter dem späteren Meister aus Rotenburg und punktgleich mit den Kielerinnen und dem SC Alstertal-Langenhorn überwinterten die „Twisters“ auf Rang vier.

Schittkowski und Eickhoff hatten aus den Spielerinnen eine Mannschaft geformt, die sogar personelle Rückschläge locker wegsteckte. Wie den Ausfall von Samantha Ochs, die aufgrund eines Muskelfaserrisses bis zum Ende der Hinserie nicht mehr zur Verfügung stand. Spätestens mit dem eindrucksvollen 64:54-Erfolg gegen die BG Rotenburg zu Beginn der Rückrunde unterstrichen die Stormarnerinnen ihre Ambitionen auf den Sprung in die dritthöchste Spielklasse.

Der bisherige Verlauf in der Ersten Regionalliga löste gemischte Gefühle aus. Einerseits sorgte der plötzliche Abgang von Schittkowski für Unruhe in dem bis dahin sieglosen Team, andererseits holte die Mannschaft unter Eickhoff die ersten vier Punkte und belegt damit in der Tabelle derzeit den achten Platz. Der würde am Saisonende reichen, um sicher den Klassenerhalt zu schaffen.

Eickhoff: „Ich bin aber sicher, wir werden gefestigt in die Rückrunde gehen und für die eine oder andere Überraschung sorgen.“

Quelle: Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, vom 16.12.2015

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