Inklusiver Sportabzeichentag in Ahrensburg

Inklusiver Sportabzeichentag – Organisatoren Jürgen Westphal, Katrin Stock, Anke Rath und Markus Kratz. Foto T. Jaklisch (HA)Von Thomas Jaklitsch

Am kommenden Sonnabend können Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam die „Breitensportorden“-Prüfung ablegen.

Ahrensburg.  Vier Vereine, Verbände und Einrichtungen machen gemeinsame Sache: Der Ahrensburger TSV, die Stormarner Werkstätten Ahrensburg, der Kreissportverband Stormarn und der Reha- und Behindertensportverband Schleswig-Holstein organisieren für kommenden Sonnabend erstmals einen inklusiven Sportabzeichentag im Kreis. Von 13 bis 17 Uhr haben Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, auf dem Sportplatz hinter der Grundschule Reesenbüttel (Schimmelmannstraße 46) die Prüfung für das Deutsche Sportabzeichen zu absolvieren.

Die Initiative dafür ging von Anke Rath aus, die Sportlehrerin bei den Stormarner Werkstätten und seit 25 Jahren im Behindersport tätig ist. „Vergangenes Jahr war ich mit einigen unserer Sportler bei einer ähnlichen Veranstaltung in Hamburg und hab mir dann gedacht, „so etwas Tolles müssten wir doch auch auf die Beine stellen können“.

Dass diese Idee schon in diesem Jahr in die Tat umgesetzt wird, liegt auch an dem Mollhagener Markus Kratz, der seit dem 1. März dieses Jahres beim Kreissportverband das Projekt „Sport für Alle“ betreut und die Vereine in dieser Funktion für gemeinsame Sportangebote für Menschen mit und ohne Behinderung begeistern soll.

Rath: „Er war sofort angetan, kurze Zeit später kam dann auch der Ahrensburger TSV mit ins Boot.“ Dort steht man dem Themenbereich Integration und Inklusion schon seit längerem aufgeschlossen gegenüber. „Wir haben bereits in der Handball- und Tanzabteilung inklusive Sportgruppen“, sagte der erste Vorsitzende Jürgen Westphal. Und seit dieser Woche gibt es beim ATSV auch eine Rollstuhl-Basketballgruppe, die selbstverständlich auch „Fußgängern“ offen steht. Training ist jeweils dienstags von 20 bis 22 Uhr in der Sporthalle der Reesenbüttel-Grundschule. Wer mitmachen will, kann sich unter der Telefonnummer 0176/473 127 07 mit Boris Krünitz in Verbindung setzen.

Aus den Planungen für den inklusiven Sportabzeichentag ist in den vergangenen Wochen sogar ein regelmäßige Trainingsgruppe entstanden, die sich immer dienstags von 18 bis 20 Uhr trifft zum gemeinsamen Üben trifft. Kratz: „Alle werden natürlich auch am Sonnabend mit dabei sein.“ Mit wie vielen Teilnehmern rechnen die Organisatoren? „Das ist schwer abzuschätzen. Wir haben etwas die Werbetrommel gerührt. Es wäre schön, wenn mindestens 50 Menschen mitmachen“, so Rath. „Wir würden uns wünschen, dass nicht nur Menschen mit Behinderung dabei sind“, sagte Kratz. „Schließlich geht es ja auch darum, Begegnungen zu schaffen und auf beiden Seiten Hemmschwellen abzubauen.“

In jedem Fall werden etwa 35 Helfer vor Ort sein - darunter einige, die eine spezielle Zusatzausbildung haben, um auch Menschen mit Behinderungen prüfen zu dürfen.

Nach der Begrüßung und einem gemeinsamen Aufwärmen geht es ab 14 Uhr richtig los: Jeder muss Übungen aus den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination bewältigen. Für die Teilnehmer mit Behinderung sind die Anforderungen natürlich nicht so hoch: Für sie steht beispielsweise statt Kugelstoßen ein Keulenweitwurf auf dem Programm. Sie müssen die 800, 1500 oder 3000 Meter auch nicht laufend bewältigen, sondern dürfen walken oder mit dem Rollstuhl fahren.

Quelle: http://www.abendblatt.de/region/stormarn/sport_141/article208243873/Inkl…